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26.10.2018
Studieren und Lernen
2 Minuten Lesezeit

Wie wir Lebenszeit gewinnen können

von Jannike Stöhr – Die Semesterferien haben gefühlt zwar erst begonnen und sind aber schon wieder vorbei? Das gleiche gilt wohl für Trumps Amtszeit als amerikanischer Präsident, in wenigen Monaten ist die Hälfte davon nämlich schon wieder vorbei.

 

Dass wir Fußball-Weltmeister wurden, ist sogar ganze vier Jahre her.  Dabei könnte das alles auch erst gestern gewesen sein. Die Zeit fliegt. Und zwar umso schneller, je älter wir werden. Nur wie kommt das?

 

Jeder kennt das: Während sich die sechs Wochen Sommerferien in der Schulzeit auf eine gefühlte Ewigkeit ausdehnten, sind der Urlaub oder die Semesterferien heute immer viel zu schnell wieder vorbei. Kein Wunder, werden wir doch Zeit unseres Lebens durch die verschiedenen Phasen desselben gehetzt. Das Abitur wurde auf zwölf Jahren gekürzt, den Bachelor-Abschluss erwirbt ein Student im Schnitt mit Anfang zwanzig. Laut Statista hat sich das Durchschnittsalter von Universitätsabsolventen innerhalb von zehn Jahren um mehr als dreieinhalb Jahre reduziert. Während der durchschnittliche Absolvent in 2005 noch 27,8 Jahre alt war, ist er in 2015 nur noch 24,1 Jahre alt, Tendenz sinkend. Je früher ein Mensch in das Erwerbsleben einsteigt, desto besser für den Arbeitgeber. Wir werden aber nicht nur gehetzt, sondern unterliegen auch der Veränderung des zeitlichen Empfindens: Je älter wir werden, desto schneller vergeht die Zeit.

 

 

Unser Zeitempfinden entscheidet darüber, wie lang unser Leben ist

Dr. Marc Wittmann, Psychologe am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene in Freiburg und Autor von „Gefühlte Zeit: Kleine Psychologie des Zeitempfindens“ erforscht die Frage der unterschiedlichen Zeitempfindung. Seine Forschung zeigt: Je mehr neuen Gedächtnisinhalt wir aufnehmen, desto länger fühlt sich die Zeit an. Als Kinder und Jugendliche entdecken wir noch jeden Tag Neues und lernen immer mehr Dinge kennen. Als Erwachsene erhält Routine Einzug in unser Leben. Wir haben Pflichten, die erfüllt werden wollen, sind erschöpft vom Alltag – die Zeit für Neues wird weniger. Und so zieht ein Jahr nach dem anderen an uns vorbei.

 

Wie aber schieben wir einen Riegel vor diese Entwicklung? Können wir die Zeit wieder strecken und uns die Wahrnehmung der Zeit bewahren, die wir als Kinder und Jugendliche hatten? Das geht, und zwar durch Neues, durch Veränderung. Dabei muss es sich nicht um große Dinge handeln. Zur Dehnung der Zeit eignen sich simple Ideen.

 

 

Unsere Vorschläge zur Gewinnung von „gefühlter Zeit“:

• Brich Muster. Fahr´ mit dem Elektro-Roller oder Inlineskates zur Uni und nimm´eine Woche lang jeden Tag eine andere Strecke.

• Frag jemanden anderen, als üblich, ob er mit Dir in die Mensa geht und versuche ein interessantes Gespräch aus der Begegnung zu machen. Jeder hat etwas Interessantes zu erzählen!

• Lass Dir Filme oder Bücher von Deiner Tante empfehlen, die Du sonst weitläufig meiden würdest (die Bücher oder die Tante) und schaue sie Dir an oder lese sie.

• Veranstalte ein Sofa-Konzert in Deiner Studenten-WG und lass für die Gage einen Hut rumgehen.

• Suche über die Sozialen Netzwerke einen Mitschüler, eine Mitschülerin aus der Grundschule und verabrede Dich mit ihm oder ihr.

 

Oder mach´ ein Tagespraktikum mit der Expedition Wirtschaft. 🙂