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11.03.2019
Berufsorientierung
2 Minuten Lesezeit

Probearbeiten mit der Expedition Wirtschaft

von Jannike Stöhr – Ich habe dreißig Jobs in einem Jahr getestet. In dieser Zeit und bei diesen Jobs habe ich auch einige feste Jobangebote erhalten. In einen von den dreißig Jobs bin ich zurückgekehrt.

 

In meinen neunundzwanzigsten Job als Politikerin. Natürlich wurde ich nicht als Abgeordnete gewählt, sondern arbeitete einige Monate im Büro eines Abgeordneten im Europa Parlament. Hätte mir das jemand zehn Jahre zuvor gesagt, hätte ich es nicht glauben können. Bei einer internationalen Institution zu arbeiten, hätte ich mir in den kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Immerhin spreche ich weder Französisch noch eine andere Sprache außer Englisch fließend. Ich habe nicht Recht oder Politik studiert, habe keine spezifischen umwelttechnischen Kenntnisse für den Umweltausschuss, für den mein Chef zuständig war, ich bin kein Parteimitglied. Warum habe ich dann das Angebot erhalten, noch einmal in das Parlament zurückzukehren?

 

Zu Risiken und Nebenwirkungen frag´ Deinen Probe-Arbeitgeber

Festhalten können wir, dass ich dieses Angebot nicht bekommen hätte, wenn ich den Abgeordneten und sein Team nicht zuvor eine Woche lang begleitet hätte. In dieser Woche lernte ich zwar nur einen Teil der Arbeit im Abgeordnetenbüro kennen, ich konnte aber zeigen, dass ich mich schnell einarbeiten kann, zuverlässig und nicht auf den Kopf gefallen bin. Die Chemie stimmte. Als ich nach meiner Woche im Parlament wieder zurück nach Deutschland kehrte, blieb ich mit meinen Brüsseler Kollegen in Kontakt. Ich freute mich schließlich riesig über das Angebot zurückzukommen und folgte der Einladung.

 

Ich zerbrach meinen Kopf über Politik, Bürgeranfragen und den Umweltausschuss. Ich lernte die Pommes und das Bier der Belgier lieben. Ich erstarrte im Schock bei den Anschlägen auf den Flughafen und die U-Bahn-Station, die nur einige Hundert Meter von meinem Arbeitsplatz entfernt war. Es war eine spannende Zeit meines Lebens. Die ich irgendwann beendete und mich aufgrund erhöhter Nachfrage nach den Erkenntnissen aus meinem Experiment selbstständig machte. 

 

Eine rechtliche Gratwanderung

Einmal Probe zu arbeiten, kann ich empfehlen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer können sich dabei besser kennenlernen, können Vertrauen aufbauen und feststellen, ob die Chemie passt. Die Eindrücke beim Probearbeiten sind realitätsnäher als im Interview. Und man erlebt neue Dinge. Aber es gibt nicht nur Vorteile. Zeit, und damit auch Geld, will vom Bewerber in diese Form des Kennenlernens gesteckt werden. Das sollte von einem Arbeitgeber nicht ausgenutzt werden. Die Grenze zwischen dem Probearbeiten und einer festen Anstellung ist schmal, denn ein Arbeitsvertrag kann auch mündlich abgeschlossen werden. Sobald der Arbeitgeber dem Bewerber in Bezug auf Tätigkeiten, Arbeitszeit und Arbeitsort Anweisungen erteilt, dann deutet alles auf ein Arbeitsverhältnis hin.

 

Die Expedition Wirtschaft nutzen

Wer auf der Suche nach einem Praktikum oder einem Job in einer Wirtschaftsprüfung ist, der kann die Expedition Wirtschaft nutzen, um sich ein Bild vom Beruf sowie vom potentiellen Chef und den Kollegen zu machen. Er kann sich und seine Fähigkeiten beim potentiellen Arbeitgeber platzieren und prüfen, wie er mit den Tätigkeiten einer Wirtschaftsprüfung zurechtkommt. Ihr habt solche Überlegungen? Worauf wartet ihr noch? Meldet euch hier für die Expedition Wirtschaft an: