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12.11.2018
Berufsorientierung
2 Minuten Lesezeit

Wie schreibe ich eine überzeugende Bewerbung?

von Jannike Stöhr – Als ehemalige Personalerin habe ich unzählige Anschreiben und Lebensläufe gelesen und festgestellt: Alle Bewerber zeichnen sich durch Ehrgeiz und Teamfähigkeit aus. Und zeichnen sich deswegen nicht mehr aus.

 

Vermutlich haben sie den gleichen Ratgeber gelesen, in dem stand, der Bewerber solle seine Stärken hervorheben und sich auf die ausgeschriebene Stelle beziehen. Was an sich nicht falsch ist, aber häufig falsch verstanden wird.

 

Wer sich auf eine ausgeschriebene Stelle bewirbt, sollte eine aussagekräftige Bewerbung einreichen. Viele Praktikums- oder Jobsuchende gehen nämlich diesen Weg und bewerben sich aufgrund von Stellenausschreibungen. Nach Richard Bolles bewerben sich über 70 Prozent der Jobsuchenden auf ausgeschriebene Stellen. Ausgeschrieben werden allerdings leider nur rund 10 Prozent aller Stellen, die zu vergeben sind. Der Rest wird an eigene Mitarbeiter oder Menschen aus dem eignen Netzwerk vergeben. Wenn Du mit Deiner Bewerbung Erfolg haben möchtest, sollte sie Dich aus der Masse herausheben und das geht am besten, wenn sie ein persönliches Bild von dir wiedergibt und nicht auf Schlagwörter setzt.

 

Worauf Du achten solltest

Äußere Form: Klingt spießig, ist aber wichtig. Denn, wer die Form nicht wahren kann oder Rechtschreibfehler in seiner Bewerbung hat, dem wird schnell abgesprochen, auch einen vernünftigen Job machen zu können oder ernsthaftes Interesse an dem Job zu haben. Lebenslauf und Zwischenzeugnisse kannst Du hinter dem Anschreiben in das Dokument einfügen, sodass sich die Personaler nicht durch unzählige Dokumente klicken müssen. Sind diese Punkte erfüllt, solltest Du die erste Runde überstanden haben.

 

Inhalt des Anschreibens: Achte darauf, dass Du etwas schreibst, das persönlich ist und nicht voraussichtlich auch von den anderen dreißig Bewerbern geschrieben wird. Vermeide Floskeln. Als Personalerin kann ich mit Floskeln nichts anfangen, denn ich kann nicht erkennen, welcher Mensch sich hinter der Bewerbung verbirgt. Ich will wissen: Wer ist der Bewerber? Warum möchte er zu uns in die Firma? Was kann er uns bieten, welchen Mehrwert würde er uns stiften? Welche Erfahrungen bringt er mit? Dazu darfst Du gern Deine persönliche Sprache verwenden und musst nicht zu förmlich formulieren.

 

Wenn Du Dich als verantwortungsvoll oder kreativ empfindest und auch darstellen möchtest, solltest Du ein Beispiel aus Deinem Leben bringen, in dem Du verantwortungsvoll oder kreativ warst. Du hast bei einem Kunstwettbewerb mitgemacht und den ersten Platz ergattert? Du hast ein Praktikum in einer sozialen Einrichtung gemacht und warst für Kranke, Bedürftige oder Kinder verantwortlich? Beschreibe, was Du gemacht hast und was Du daraus mitgenommen hast.

 

Der Lebenslauf: Der Lebenslauf sollte zwei Din A4 Seiten nicht überschreiten.

Gestalte Deinen Lebenslauf dabei übersichtlich und logisch. Die für die Stelle wichtigsten Stationen können anhand von spezifischen, relevanten Erfahrungen hervorgehoben werden. Details, die weder relevant für die Stelle sind, noch für ein persönliches von Dir wichtig sind, solltest Du weglassen. Warum Du für die Stelle geeignet bist, sollte auch aus dem Lebenslauf hervorgehen. Und bevor Du ein Foto von Dir auf der letzten Party einfügst, nimm lieber keins.

 

Zeugnisse: Zeugnisse und Zertifikate galten in Deutschland lange als unerlässlich. Inwieweit sich diese Ansicht gelockert hat, variiert von Unternehmen zu Unternehmen. Werden in einer Stellenausschreibung Zeugnisse angefordert, solltest Du sie auf jeden Fall mitschicken. Ansonsten verzichte ich persönlich darauf.

 

Prinzipiell gilt bei einer Bewerbung wie bei einem Interview: Diejenigen, die die Stelle besetzen, können sich nur ein Bild anhand der Informationen machen, die ein Bewerber mit ihnen teilt. Lässt er etwas weg, kann es bei der Besetzung einer Stelle oder der Auswahl der Bewerber für ein Interview auch nicht berücksichtigt werden.