Wie werde ich Wirtschaftsprüfer*in – unser #WPtalk im Juni

Alle Wege führen nach Rom – vier Wege führen zum WP-Examen.
Aber wie sehen diese Wege aus? Du interessierst dich für eine Karriere als Wirtschaftsprüfer (WP), weißt aber nicht, wie du WP werden kannst? In unserem #WPtalk am 5. Juni erklärten Christian Farin (selbständiger WP und Stb) und Sascha Nowottny (WP bei ADVANT Beiten) die verschiedenen Möglichkeiten, Wirtschaftsprüfer*in zu werden. Moderiert wurde die Online Talkrunde von Dr. Henrik Schalkowski (Senior Technical Manager Assurance beim IDW).
1. Klassischer Weg nach §8 WPO
Der klassische Weg, auch „Voll-WP“ genannt, beginnt in der Regel mit einem Hochschulstudium. Häufig wählen Studierende dabei Fächer wie Betriebswirtschaftslehre (BWL), Volkswirtschaftslehre (VWL) oder Jura. Grundsätzlich ist jedoch jede Fachrichtung möglich, solange du einen Hochschulabschluss vorweisen kannst. Nach dem Studium musst du Praxiserfahrung sammeln. Mit einem Masterabschluss sind es drei Jahre, mit einem Bachelorabschluss vier Jahre. Diese Zeit solltest du nutzen, um möglichst viele Bereiche der Wirtschaftsprüfung kennenzulernen. Danach meldest du dich für das WP-Examen an. Das Examen besteht aus sieben Klausuren, die in einem Zeitraum von drei Wochen geschrieben werden. Neu ist die Möglichkeit der Modularisierung: Du kannst die Klausuren auf bis zu drei Jahre verteilen, was den Aufwand entzerrt.
2. Weg nach §13 WPO
Ein alternativer Weg nach §13 WPO ermöglicht es dir, das Steuerberaterexamen parallel zum WP-Examen anzugehen. Mit dem Steuerberaterexamen kommen zusätzlich drei Klausuren à sechs Stunden auf dich zu.
3. Berufsbegleitender Weg nach §8a WPO
Dieser Weg ist ideal für diejenigen, die nach dem Bachelor direkt in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (WPG) anfangen möchten und gleichzeitig einen berufsbegleitenden Master anstreben. Nach dem Bachelor startest du in einer WPG und bereitest dich parallel auf die Zulassungsprüfungen des Masterstudiums vor. Es gibt Programme wie z.B. „Audit Excellence“ (von den Big 4), die speziell für diese Kombination ausgelegt sind. Hierbei arbeitest du während der „Busy Season“ und studierst von Mai bis Oktober im Blockmodell. Durch das Blockmodell kannst du Gehalt, Praxiserfahrung und theoretisches Wissen gleichzeitig erwerben. Der Master dauert je nach Programm 2,5 bis 3,5 Jahre.
4. Anerkennung von Modulen nach §13b WPO
Dieser Weg richtet sich an Studierende, die bereits vor oder während des Studiums wissen, dass sie WP werden möchten. Du wählst bereits während deines Bachelorstudiums Module, die für das WP-Examen anerkannt werden können, was Redundanzen vermeidet.
Noch Fragen?
In einer anschließenden Fragerunde wurden Themen wie die Anerkennung der Werkstudententätigkeit, die Zeitspanne zwischen Steuerberater- und Wirtschaftsprüferexamen und die Anzahl möglicher Fehlversuche bei den Klausuren besprochen. Es ist wichtig, dass du dich gut informierst und den Weg wählst, der am besten zu deinen persönlichen und beruflichen Zielen passt. Christian Farin und Sascha Nowottny berichteten begeistert von ihrem persönlichen Weg zum WP Examen – mit allen Vor- und Nachteilen, die so eine Entscheidung mit sich bringt.
Fazit
Jeder der vier Wege hat seine eigenen Vor- und Nachteile:
§8 WPO: Der klassische Weg, ideal für diejenigen, die nach dem Studium direkt loslegen möchten.
§13 WPO: Gut für Studierende, die das Steuerberaterexamen kombinieren möchten.
§8a WPO: Der schnellste und effizienteste Weg, wenn man bereit ist, parallel zu arbeiten und zu studieren.
§13b WPO: Flexibel für diejenigen, die frühzeitig planen und bereits während des Studiums gezielt auf das WP-Examen hinarbeiten.
Egal für welchen Weg du dich entscheidest, eine Karriere als Wirtschaftsprüfer ist anspruchsvoll, aber auch sehr lohnend. Viel Erfolg auf deinem Weg!
Wenn auch Du Fragen rund um das Thema Wirtschaftsprüfung hast, melde dich gerne bei unserem nächsten #WPtalk an oder absolviere gleich einen Praktikum bei einer Gesellschaft in deiner Nähe!