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13.09.2021
Wirtschaftsprüfer*in
2 Minuten Lesezeit

Von der Steintafel bis zur Datenanalyse: Geschichte der Wirtschaftsprüfung, Teil 1

Kleine Häkchen, große Wirkung: Hättest du gedacht, dass unscheinbare Einkerbungen auf alten babylonischen Steintafeln mit deinem potenziellen Beruf als Wirtschaftsprüfer*in zu tun haben könnten? Doch genau das ist der Fall, denn einige Reihen „abgehakter“ Keilschriftzeichen begründen den Beginn des Wirtschaftsprüfungswesens. Vor immerhin rund 3.000 Jahren!

 

Aus heutiger Sicht können wir sagen, dass die ersten wirtschaftlichen Prüfungshandlungen in den Hochkulturen des Altertums stattfanden. Archäologen interpretieren die besagten Häkchen auf Steintafeln aus dem babylonischen Reich als Beweis für frühe Inventarprüfungen. Im Alten Ägypten gab es etwas später bereits ein ausgefeiltes Händlerwesen. Aus altägyptischen Aufzeichnungen lässt sich auf Prüfungshandlungen schließen, die wir heute als Vier-Augen-Prinzip bezeichnen würden: Eine*r rechnet schriftlich etwas aus – und jemand anderes rechnet nach.

 

 

A wie Auditor, Z wie Zünfte

Mit der Entstehung des Römischen Reiches wurden Gesellschaftsordnungen immer strukturierter – und systematische Zahlenerhebungen von der Volkszählung bis zum Rechnungswesen immer selbstverständlicher. Die Klöster des europäischen Mittelalters pflegten die buchhalterischen Fertigkeiten der Antike weiter. Kaufleute sowie Gutsherren konnten schon im 13. Jahrhundert sogenannte „Auditoren“ bestellen, um ihre Geschäftsbücher prüfen zu lassen und Unregelmäßigkeiten aufzuklären. Handel und Handwerk organisierten sich im mittelalterlichen Deutschland zunehmend in Zünften und Gilden: Wer Mitglied werden wollte, unterzog sich einer wirtschaftlichen Prüfung. Und obwohl es seinerzeit noch keine Berichterstattungspflicht darüber gab, hielt sich jedes Mitglied an bestimmte produktionstechnische und ökonomische Regeln.

 

 

Buchprüfer No. 1

In den Annalen italienischer Kaufleute der frühen Renaissance wird dann der Begriff des Buchprüfers erstmals erwähnt. Matthäus Schwarz, der Hauptbuchhalter der berühmten Fugger, ging dabei gleich mehrfach in die Geschichte ein: Neben seiner Rolle als einflussreicher Prüfer war er auch ein Kunstliebhaber und Modefreund und ließ sich über vier Jahrzehnte alljährlich in spektakulären Outfits porträtieren. Mit dem Werk „Musterbuchhaltung“ schrieb er selbst ein kaufmännisches Lehrbuch – und wurde seinerseits 2015 mit der Publikation „The First Book of Fashion“ als erster Modezar gewürdigt. Du siehst: Wenn auch du vielleicht ein*e ausgewiesene*r „Fashionist*a“ sein solltest, steht das – historisch bewiesen – deiner möglichen Karriere als Wirtschaftsprüfer*in keinesfalls im Wege.

 

Möchtest du wissen, ab wann und wie sich das Prüfungswesen quasi im „Beschleunigungsverfahren“ in Richtung dessen entwickelt, was es heute ist? Dann lies am Ende der Woche weiter! In der Zwischenzeit könntest du dir überlegen, ob du nicht Lust hast, einmal Praxisluft in der geschichtsträchtigen und spannenden Welt der Wirtschaftsprüfung zu schnuppern: Wenn ja, dann melde dich einfach bei der Expedition Wirtschaft an und entscheide dich für einen Insight Day in einer der an unserer Initiative teilnehmenden Wirtschaftsprüfungspraxen.