Wo will ich hin, wie fange ich an? – Lernstrategien für Studium und Prüfung(en)
Kennst du das auch? Du verbringst Stunden, ja Tage und Wochen mit Lernen, sagst Verabredungen ab, spinnst dich in deinen Lern-Kokon ein wie eine Raupe – doch je näher die Prüfung rückt, desto unvorbereiteter, unwissender und unsicherer fühlst du dich. Am Ende schlüpft dann irgendwas heraus aus dem Kokon, doch leider nicht immer der bunte, strahlende Schmetterling. Manchmal ist es trotz aller Mühen nur ein graubrauner Käfer. Doch du willst Flügel! Was also tun? Ganz klar: Du brauchst eine echte, hilfreiche, erfolgversprechende Lernstrategie, um bei der Prüfung zu leuchten.
Der Philosoph Ralph Waldo Emerson hat es auf den Punkt gebracht: „Oberflächliche glauben an Glück und Zufall. Tatkräftige glauben an Ursache und Wirkung.“ Sei selbst die Ursache deines Erfolges. Es gibt viele Schrauben, an denen du drehen kannst, um das Lernen von der Pike auf zu lernen und dich gezielt auf Prüfungen vorzubereiten, sodass du die Dinge, die du wissen willst – oder musst – wirklich „draufhast“ und gute Ergebnisse erzielst.
Wer isst schon gleich die ganze Torte?
Das anspruchsvolle, mehrteilige WP-Examen ist eines der besten Beispiele dafür, wie wichtig es ist, große Ziele in kleinere Abschnitte einzuteilen, um Lernerfolge als Etappensiege zu verzeichnen, anstatt immer nur das große Ganze zu sehen und schlimmstenfalls davor zu kapitulieren. Psychologen wissen, dass kleine Erfolge große Motivatoren sind. Steck dir erreichbare Zwischenziele ab und lerne Schritt für Schritt. Das gilt keineswegs nur für so umfassende Herausforderungen wie das WP-Examen, sondern für alle Aufgaben, Prüfungen und Zwischenprüfungen, vom Führerschein bis zum Bachelor und darüber hinaus. Eine Torte hat zwölf Stücke. Iss nicht alle auf einmal.
Eigene Notizen, eigene Merksätze
Schriftliche Notizen werden nach einer Woche siebenmal besser erinnert als nur Gehörtes oder Gelesenes. Filtere aus Vorlesungen, Fachartikeln und Büchern das Wesentliche heraus und mach dir eigene Aufzeichnungen, in Stichwörtern oder ganzen Sätzen. Je mehr Sinne du beim Lernen aktivierst, desto besser prägt sich alles ein. Lies deshalb deine Notizen auch mal laut, benutze unterschiedliche Schreibfarben für unterschiedliche Themen, Quellen und Inhalte. Zusammenhänge lassen sich besonders gut erfassen, wenn sie zusätzlich visualisiert werden, zum Beispiel durch handschriftliche Diagramme, Pfeile, Unterstreichungen, Strukturbäume. Versuche, eigene Merksätze zu formulieren, auch in Form von Eselsbrücken. So wirst du Gesetzmäßigkeiten und Definitionen bald im Schlaf abrufen können.
Zeit einteilen
Mehr als maximal sechs Stunden täglich kann niemand effektiv lernen. Wie bei vielem anderen gilt auch in Sachen Lernstrategie: Weniger ist mehr. Oder, um es mit Carl von Clausewitz zu sagen: „Strategie ist eine Ökonomie der Kräfte“. Teile dir deshalb deinen Tag nach Tagesrhythmus, das heißt deinen persönlichen Leistungshöhepunkten und -tiefpunkten ein. Beim Lernen sind die Pausen mehr als leere Zeiträume, genau wie beim Muckitraining: Bei Letzterem bauen sich in den Pausen zwischen zwei Trainingseinheiten die Muskeln auf, bei Ersterem vertieft sich das Gelernte. Als Faustregel gilt, dass beim Lernen ein Fünftel der Zeit mit Pausieren verbracht werden sollte. Darüber hinaus vergiss das Schlafen nicht. Mens sana in corpore sano! (Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper.) Damit du Gelerntes vom Ultrakurzzeit- über das Kurzzeit- bis ins Langzeitgedächtnis beförderst, brauchst du Zeit. Und zwar Zeit fürs Wiederholen. Schau dir Dinge an einem Tag ein erstes und zweites Mal an und am Folgetag noch einmal. Dann beschäftige dich eine Woche später wieder damit, schließlich nochmals nach einem Monat.
Außer Frage steht, dass du besser und motivierter lernst, je genauer du weißt, wofür. Um frühestmöglich in die Wirtschaftsprüfung hineinzuschnuppern, gibt es nichts Besseres als ein Tagespraktikum: Melde dich jetzt bei der Expedition Wirtschaft an für einen Insight Day in einer der an unserer Initiative teilnehmenden Wirtschaftsprüfungspraxen.