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12.12.2018
Studieren und Lernen
3 Minuten Lesezeit

Mentoren – Wozu sie gut sind

von Jannike Stöhr – In einem meiner ersten festen Jobs wurde ich in ein Talentprogramm aufgenommen. Ich fühlte mich geschmeichelt, durfte ich doch an Fortbildungen, Netzwerk-Treffen und Unterhaltungsprogramm teilnehmen.

 

Halbjährlich traf ich den mir zugewiesenen Mentoren – eine erfolgreiche Führungskraft. „Wie läuft es denn?“, wollte er von mir wissen. Ich erzählte und er antwortete mit einem: „Toll, wie Sie sich entwickeln.“ Es fühlte sich nicht nur wie ein Pflichttermin an, es war auch einer.

 

Als ich meinen Job hinter mir ließ und ins Unbekannte aufbrach, tauchte plötzlich eine andere Art von Menschen auf. Menschen, die mir voraus waren, etwas in mir sahen und mir ihre Hilfe anboten. Ich traf sie sporadisch zu inspirierenden und motivierenden Gesprächen und, wenn ich vor einer Herausforderung stand, wusste ich, wen ich um Rat fragen konnte. Erst mit der Zeit fiel mir der Begriff für diese Art von Personen wieder ein: es waren Mentoren. Allerdings eine ganz andere Art von Mentoren, als ich sie aus meinem früheren Arbeitsumfeld kannte.

 

 

Warum man einen Mentoren haben sollte

Ein Mentor ist – zumindest in einem relevanten Themengebiet – erfahrener als der Mentee und steht ihm mit Wissen, Erfahrungen und Netzwerk zur Seite. Mentoring kann innerhalb von Unternehmen und Institutionen angeboten werden, ein Bestandteil von Netzwerken sein oder selbst organisiert werden.

 

Wer sich beruflich oder persönlich weiterentwickeln möchte, der kann in einem Mentoren eine große Unterstützung finden. Viele Herausforderungen und Fragen, vor denen wir stehen, haben bereits Menschen vor uns beschäftigt. Warum also nicht von denen lernen, die sie erfolgreich gemeistert und beantwortet haben? Mentoren können uns neue Perspektiven auf unsere Situation geben und uns mit Menschen verbinden, die uns beruflich oder persönlich in unserem Anliegen weiterbringen können. Ein Mentor gibt damit nicht nur Impulse, sondern auch Orientierung.

 

 

Wie findet man einen passenden Mentoren

Diese Frage sollte auch bei der Suche nach einem Mentor ganz am Anfang gestellt werden: Was will ich eigentlich? Und in welchem Bereich möchte ich mich weiterentwickeln? Möchte ich zum Beispiel eine Führungskraft werden oder Unternehmer? Möchte ich durchsetzungsfähiger werden oder mich fachlich verbessern? Wer sich selbst darüber klar wird, was er von einer Mentor-Mentee-Beziehung erwartet, hat bessere Chancen, das Beste für sich herauszuziehen. Ob der Mentor dann mit Ratschlägen, Kontakten oder Ideen unter die Arme greift, hängt von der Abmachung und dem individuellen Bedarf ab.

 

Aber wer kommt als Mentor überhaupt in Frage? Als Mentoren eignen sich Menschen, die in dem Bereich, in dem ich mich entwickeln will, erfahrener sind als ich. Menschen, die mich inspirieren, mir ein Vorbild sind oder die ich bewundere, können als Mentor in Betracht gezogen werden. Wem dazu keine Person einfällt, kann in seinem Umfeld nach Empfehlungen fragen und sein Netzwerk zu Rate ziehen.

 

Und dann hilft alles nichts: Der zukünftige Mentor will gefragt werden. Wer ehrlich und interessiert ist, wird überrascht sein, von wem er alles ein positives Feedback bekommen wird. Je klarer der Mentee sein Anliegen und seine Motivation beschreiben kann, desto wahrscheinlicher kann er mit seiner Anfrage überzeugen.

 

 

Wie man eine gute Mentor-Mentee-Beziehung aufbaut

Ist ein Mentor identifiziert und einverstanden mit seiner angedachten Rolle, dann gilt es, gegenseitige Erwartungen abzuklären. In welchem Turnus und wo sollen die Gespräche stattfinden, wie ist der zeitliche Rahmen und zu welchen Themen soll der Mentor unterstützen?

 

Das Wichtigste: Sind sich Mentor und Mentee sympathisch, können sie Vertrauen zueinander fassen und sich gegenseitig respektieren? Ehrlichkeit und echtes Interesse am Gegenüber hilft nicht nur beim Mentoring, eine gute Beziehung aufzubauen.